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KfW-Darlehen für Energiesparhäuser

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Ende Juli, so gab die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekannt, wurde die tausendste Kreditzusage für ein förderungswürdiges Energiesparhaus erteilt.

Eine Zwischenbilanz, die - ein Jahr nach Förderbeginn und sechs Monate nach Inkrafttreten der Energie-Einsparverordnung - durchaus differenziert zu bewerten ist. Dazu müssen zunächst nochmals die Förderbedingungen in Erinnerung gerufen werden: Unterschreitet der Jahres-Primärenergiebedarf von Neubauten den Wert von 60 beziehungsweise 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche, wird dies mit einem zinsverbilligten Darlehen von 30.000 beziehungsweise 50.000 Euro belohnt.

Zum Vergleich: Die Vorgänger-Förderung bestand in einem acht Jahre lang gezahlten Zuschuss von jährlich 205 Euro, der gewährt wurde, wenn der Jahres-Heizwärmebedarf eines Hause um 25 Prozent unter den Anforderungen der bis Februar gültigen Wärmeschutzverordnung lag. Da dies nicht allzu schwierig war, konnte der Zuschuss getrost unter der Rubrik Mitnahme-Effekt verbucht werden. Dies war nicht zuletzt auch der Grund für die Reform der Energiespar-Vorschriften, die heute nicht mehr nur den Wärmeschutz, sondern auch die Heizung und Warmwasserbereitung berücksichtigen und dabei die Nutzung alternativer Energien belohnen.

Wie attraktiv ist nun die auf diesen Grundlagen basierende Förderung? Seriöse Schlüsselfertig-Angebote zeigen, dass die 60er-Schwelle ohne regenerative Heizanlagen wie Solaranlagen, Wärmepumpen oder eine Holzpelletheizung kaum zu unterschreiten ist. Gute Dämmwerte sind sowieso bautechnische Voraussetzung jedes Energiesparhauses, eventuell sind darüber hinaus die Fenster mit einer Dreifach-Verglasung versehen.

Derart isolierte Häuser benötigen fast schon zwingend auch eine Anlage zur kontrollierten Wohnungslüftung. Resultat: Das Darlehen deckt in erster Linie die Mehraufwendungen für diese Energie sparenden Komponenten ab. Die 40er-Schwelle wird fast nur noch von Passivhäusern unterschritten - für den höheren Kredit gilt im Prinzip dasselbe, wobei sich die einzelnen bau- und heiztechnischen Komponenten je nach Energiekonzept unterscheiden. Allerdings liegen die Mehrkosten für ein Passivhaus oder vergleichbares Haus nicht um 50.000 Euro über einem vergleichbaren konventionellen Haus - vom Darlehen bleibt also eine "freie Spitze".

Der Clou ist nun, dass sich Energie sparende Häuser durchaus auch ohne die beschriebenen teuren Komponenten verwirklichen lassen - mit einer herkömmlichen Öl- oder Gasbrennwertheizung beispielsweise. Natürlich eignet sich nicht jedes Billigangebot dafür, natürlich ist auch nicht jeder Bauträger oder Schlüsselfertig-Anbieter in der Lage, Häuser mit einem sehr niedrigen Heizwärmebedarf aus dem Ärmel zu schütteln. Dennoch ist unter Verzicht auf horrende Mehrkosten (und unter Verzicht auf den KfW-Förderkredit) der Bau etwa eines Drei-Liter-Hauses möglich.

Fazit: Die planerische Freiheit des Bauherrn ist groß. Die KfW-Darlehen sind durchaus attraktiv und empfehlenswert. Immerhin lassen sich mit dem beschriebenen Nullsummenspiel - das allerdings mit fremdem Geld stattfindet! - sehr hohe Energiespar-Standards verwirklichen. Andererseits erklärt gerade diese planerische Freiheit und die Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten von Bau- und Heiztechnik vielleicht auch, warum nur wenige Energiesparhäuser 60 und Energiesparhäuser 40 gebaut wurden. Denn eines ist klar: Durchschaubarer für den Bauherrn ist der Weg zum Energiesparhaus nicht geworden.

Bild: baupresse24
Text: EcoText
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