Kein Haus ohne passendes Grundstück
Wer sein Traumhaus errichten möchte, muss zunächst das passende Fleckchen Erde dafür finden. Das ist oft gar nicht so einfach. Für die meisten Bauherren gehören Lage und Preis des Grundstücks zu den entscheidenden Kriterien, doch es gibt einiges mehr zu beachten. Sind z. B. Altlasten im Boden vorhanden, kostet eine Sanierung schnell Tausende Euro zusätzlich. Ebenfalls wichtig: Sind alle Gas-, Wasser- und Stromanschlüsse gelegt und bezahlt? Welche Bebauung ist zulässig? Die Experten der Landesbausparkassen (LBS) geben Tipps, worauf es bei der Wahl des richtigen Grundstücks ankommt und raten: „Bauherren sollten ihr künftiges Grundstück vor dem Kauf genau unter die Lupe nehmen.“
Passende Baugrundstücke sind vor allem in attraktiven Lagen nicht leicht zu finden und der Preis ist oft hoch. Ob dieser angemessen ist, können Käufer mit Hilfe von Preisdokumentationen herausfinden, die von so genannten Gutachterausschüssen der Stadt bzw. Gemeinde erstellt werden. So erfahren sie, welche Quadratmeterpreise im Laufe eines Jahres durchschnittlich für welche Lage bezahlt wurden.
Zustand des Baugrundes
Natürlich ist der Preis allein nicht entscheidend. Wer das Leben im eigenen Heim und Garten genießen möchte, sollte auch die Geschichte des Baugrundes kennen. Bei ehemaligen Gewerbegeländen lauern Gefahren durch Altöle, Schwermetalle oder Pestizide. Käufer sollten sich die Freiheit von Altlasten vertraglich zusichern und im Zweifel vorab ein Bodengutachten erstellen lassen. Denn eine spätere Bodensanierung schlägt schnell mit Tausenden Euro zusätzlich zu Buche. Auch natürliche Bodeneigenschaften können die Bebauung erschweren und verteuern. Entscheidend für den Preis des Kellers ist unter anderem der durchschnittliche Grundwasserspiegel der letzten 15 bis 20 Jahre – diesen können Bauherren bei der Gemeinde erfahren.
Bebauungsplan und Erschließungskosten
Zwei Geschosse, Giebel nach Norden, die Terrasse nach Süden oder Westen – eine Frage des Wohlbefindens, der künftigen Energiekosten, vor allem aber der zulässigen Bebauung des Grundstücks. Der Bebauungsplan regelt Grenzabstände, mögliche Dachformen und die Art des Baugebietes. Er kann bei der Kommune eingesehen werden. Im Gegensatz zu „reinen Wohngebieten“ müssen Bauherren in „Mischgebieten“ auch mit einem Gewerbebetrieb oder einer Tankstelle als Nachbar rechnen. Um sicher zu gehen, dass auch später keine Autobahn die Ruhe im neuen Zuhause stört, empfiehlt sich ein Blick in den Flächennutzungsplan der Gemeinde und Nachbargemeinde.
Optimal ist erschlossenes Bauland. Welche Kosten für Energieversorgung, Entwässerung und Versorgungsanschlüsse im Kaufpreis enthalten sind, sollten Bauherren im Vertrag festhalten. Selbst wenn das Grundstück voll erschlossen ist, ist es sinnvoll, schriftlich bei der Gemeinde nachzufragen, ob alle Rechnungen gestellt und bezahlt sind.Nicht fehlen darf die Einsicht ins Grundbuch. Es gibt Auskunft, ob das ersehnte Fleckchen Erde dem Verkäufer auch wirklich gehört und informiert über Dienstbarkeiten wie Wegerechte für Nachbarn oder öffentliche Versorgungsleitungen.
Graphik: LBS
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