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Fertigteil- oder Massivhaus: Die Vor- und Nachteile unter der Lupe

Eine der ersten Fragen beim Hausbau ist natürlich die der Bauweise: ein konventionelles Massivhaus oder das beliebte Fertigteilhaus? (Bild: Paul Brennan/pixabay.com)

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Eine der ersten Fragen beim Hausbau ist natürlich die der Bauweise: welcher Bautyp passt zu mir? Das konventionelle Massivhaus wird dabei immer häufiger dem beliebten Fertigteilhaus entgegengestellt – doch was haben die beiden überhaupt zu bieten und wie findet man seinen persönlichen Favoriten heraus?

Stefan Gassner, Geschäftsführer und Immobilienexperte von SAGE Immobilien klärt über die Vor- und Nachteile der beiden Baukonzepte auf.

 

Massivhaus: der Klassiker

 

Das Massivhaus dürfte den meisten Leuten ein Begriff sein. Es ist immer noch die gängigste Methode, sich ein eigenes Heim zu errichten. Im Gegensatz zu der neueren Variante, ist die Bauweise sehr viel massiver – es wird Stein-auf-Stein errichtet. Auch die restlichen Materialien gestalten sich kompakter: Beton, Stein und Holz sind die Hauptkomponenten einer Massivbauweise.

Die Baumaterialien kommen direkt auf die Baustelle, wo sie von Fachfirmen weiterbearbeitet werden. Typischerweise sind Architekt/-innen für die Planungsarbeit zuständig, prinzipiell kann das aber auch schlüsselfertig von einem Unternehmen übernommen werden.

Gut zu wissen: Klarerweise kann man einzelne Bereiche immer auch individualisieren, indem man zum Beispiel die Maurer oder Fliesenleger selbst auswählt. So behält man sich ein Stück Selbstgestaltung.

 

Fertigteilhaus: der Überflieger

 

Anders verhält es sich mit dem Fertigteilhaus – denn dieses Baukonzept setzt auf Schlüsselfertigkeit. Im Normalfall bedeutet das also eine Standardisierung der einzelnen Elemente. Alle benötigten Teile, wie Wände, Decken und Dach, werden also schon vorher in großen Hallen vorgefertigt, um dann auf der Baustelle nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt zu werden. Das passiert unglaublich schnell – etwa nach einer Woche kann man das fertige Haus schon bestaunen.

Interessanter Fakt: Inzwischen kann man die einzelnen Komponenten teilweise sogar individuell planen.

Materialmäßig sprechen wir hier primär von Holz, der Aufbau folgt einer Holzrahmenbauweise. Doch mittlerweile gibt es schon Bauteile aus Leichtbeton oder Ziegeln, die sogar manchmal auf der Baustelle noch mit Beton übergossen werden. Das wäre dann quasi ein Fertighaus im Massivbau-Stil.

Beim späteren Aus- und Umbau punktet das Massivhaus mit individuellen Möglichkeiten. (Bild: Michael Gaida/pixabay.com)

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Vor- und Nachteile der beiden Bauweisen

 

Es werden hier also schon ein paar Übergänge deutlich, die sich zwischen den beiden Konzepten ergeben. Mit der Zeit werden die Möglichkeiten für beide Bauweisen größer – dennoch gibt es einige Hauptunterschiede zwischen Massivhaus und Fertigteilhaus, die sehr essentiell sein können.

Die wichtigsten Faktoren dabei sind Zeit, Kosten und die Möglichkeit der individuellen Anpassung. Doch auch andere Dinge können eine Entscheidung spürbar beeinflussen. Man beachte:

 

1: Planungskosten

Dieser Punkt ist vielen ein großes Anliegen. Die teuerste Variante wäre ein voll individualisiertes Massivhaus. Zusammen mit Architekten kann man seine ganz eigenen Vorstellungen bis ins Detail umsetzen. Die vielen Arbeitsschritte und die benötigte Zeit spiegeln sich dabei natürlich in den Kosten wider. Der große Mehrwert hier besteht in der freien Entscheidung über alle Elemente des Zukunftsheims – Hausgröße, Materialien, etc. – alles obliegt einem selbst.

Info am Rande: Man kann auch auf den Grundriss eines Typenhaus-Anbieters zurückgreifen, um sich die aufwändige Planung zu sparen.

Hier punktet das Fertigteilhaus durch seine vorgefertigte Planung. Aufgrund der Standardisierung fallen diese ganzen Planungskosten schon einmal weg. Denn die muss der Unternehmer nur ein einziges Mal zahlen, kann das Haus aber trotzdem mehrfach verkaufen. Was auch für diese Bauart spricht sind die Musterhäuser, die man besichtigen kann. So sieht man sein zukünftiges Heim schon einmal von innen, wogegen ein Massivhaus nur Einsicht am Computer bietet.

 

2: Herstellung

Die Bauteile müssen bei einem Vergleich ebenfalls beachtet werden. Dabei ist man bei einem Fertigteilhaus wesentlich günstiger dran, denn dieses kann wetterunabhängig hergestellt werden. Mithilfe von Computern werden Fenster, Türen und Steckdosen schon vorher passgenau eingebaut.

Blitzschnell: Innerhalb weniger Tage kann mein sein Haus schon im Rohbau bewundern – deshalb stellen Regen und Schnee auch keine Zeitverzögerung dar!

Anders sieht es bei unserem Massivbau aus – hier gilt es mehrere Bereiche zu beachten. Trocknungszeiten, Materiallieferzeiten und vor allem das unvorhersehbare Wetter können nicht einfach ignoriert werden. Dadurch kann sich die Bauzeit natürlich erheblich verzögern. Dafür lässt dieser Bautyp Eigenarbeiten auf Wunsch zu, was viele als Vorteil empfinden.

Interessant: Es gibt bereits einzelne Unternehmen, die mit großen Zelten arbeiten, um das Problem auszugleichen.  

 

3: Raumklima und Ausbau

Diesen Punkt kann diesmal das Massivbauhaus für sich entscheiden. Denn es ist nicht umsonst für seine hohe Wärmespeicherfähigkeit bekannt. Durch seine Bauart bleibt die Sommerhitze draußen und die gespeicherte Wärme im Winter länger drinnen. Wer auf ein ausgeglichenes und komfortables Raumklima setzt, macht mit einem Massivhaus sicher keinen Fehler.

Ein weiterer Faktor ist der effiziente Schallschutz – abgesehen von eventuellen Baufehlern ist die Schwere der Bauteile nämlich perfekt dafür. Im Gegensatz dazu können unsaubere Schnittstellen beim Fertigteilhaus für Probleme sorgen.

Was den späteren Ausbau betrifft, fährt man wohl ebenfalls besser mit einem Massivhaus. Denn die leichteren Holzwände der Fertighäuser vertragen sich mit Dübeln leider oftmals nicht so gut.

Sind beim Hausbau individuelle Ausbaumöglichkeiten und eine lange Nutzungsdauer entscheidend, fährt der Bauherr gut mit einem Massivhaus. (Bild: Hans Braxmeier/pixabay.com)

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4: Fehlerprävention

Fehler können immer passieren, doch die können je nach Bauart unterschiedliche Konsequenzen haben. Sehr viel wahrscheinlicher sind falsche Dimensionierungen und Berechnungen bei der traditionellen Variante. Grund dafür ist oftmals die Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Firmen für die einzelnen technischen Einbauten.

Dabei funktioniert das Abstimmen der Bestandteile grundsätzlich zuverlässiger bei Fertigteilhäusern. Die vorgefertigte Typisierung verspricht Passgenauigkeit und die einzelnen Schritte lassen sich auch einfacher zurückverfolgen.

 

5: Lebensdauer

Massivhäuser halten, was ihr Name verspricht – sie sind robuster und unempfindlicher als Fertigteilhäuser. Wasserschäden werden besser überstanden, während das letztere Baukonzept damit viel größere Probleme haben wird. Auch Ungeziefer müssen beim Fertigteilhaus bedacht werden.

Fakt: Dafür kann eine spezielle Holzbehandlung nötig werden. Dieser werden allerdings ungesunde Ausdünstungen nachgesagt!

Lebensdauervergleich: Massivhäuser schaffen etwa 100 Jahre – Fertigteilhäuser 60-90 Jahre oder leicht weniger. Das ist auch der Grund, weshalb ihr Wiederverkaufswert unter dem von Massivhäusern liegt.

 

Die Entscheidung für eine Bauweise hängt stark von persönlichen Prioritäten ab – legt man den Fokus eher auf Kosten und Zeit, ist das Fertigteilhaus klar vorne. Setzt man beim Hausbau mehr auf die Nutzungsdauer und auf individuelle Ausbaumöglichkeiten, dann wird man mit einem Massivhaus seine Freude haben. Es gilt also, die Vor- und Nachteile abzuwiegen und den passendsten Haustyp für sich selbst zu finden.

 

 

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