Lebensphasenhaus für Generationen
Beim eigenen Auto können wir relativ einfach auf sich wandelnde Platzbedürfnisse und Vorlieben reagieren. Anders als beim Hausbau, wo der einmal gewählte Grundriss ohne radikale Umbauten nahezu unveränderlich ist. Einen neuen Weg zeigt das von dem Stuttgarter Architekten Prof. Georg Sahner geplante Ö.KOM.MOD-Lebensphasenhaus in Ulm auf - ökologisch, komfortabel und modern. Kennzeichen ist ein völliger Verzicht auf tragende Innenwände und somit eine variabel bleibende Grundrissgestaltung. Das in massiver Ziegelbauweise geplante 3-Liter-Haus zählt bundesweit zu den Vorzeigeobjekten zeitgemäßen Bauens. Die Bundesländer Bayern und Baden Württemberg haben für die Realisierung des Projekts erhebliche Fördermittel zugesichert.
Das Lebensphasenhaus benötigt einen Primärenergiebedarf von weniger als 34 KWh/m² im Jahr. Ein Verbrauch, der gut zwei Drittel noch unter dem heute vorgeschriebenen Niedrigenergiehaus-Standard liegt. Damit erfüllt das Lebensphasenhaus die Förderkriterien der höchsten Stufe der neuen Energie-Einsparverordnung - bis zu 50.000 Euro zinsgünstige Darlehen gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW. Passivhaus-Standard in Ziegelbauweise
Möglich wird die hohe Energieeinsparung durch die energetisch optimierte Architektur und den Einsatz eines hochwärmedämmenden Wandbaustoffs. Der Bellenberger High-Tech Planziegel SX-Plus gilt laut DIN-Norm dank seiner Wärmeleitzahl 0,09 W/mK bereits als 'Dämmstoff'. Bei einer Wandstärke von 42,5 Zentimetern ist somit der Bau des Lebensphasenhauses ohne zusätzlich Wärmedämmung an der Außenwand möglich. Mit seiner Diffusionsfähigkeit sorgt er zudem für ein gesundes und ausgewogenes Wohnraumklima - Lebenswert und Wohnkomfort auf höchstem Niveau.
Die tatsächliche Einhaltung der Energieeinsparung wird von Wissenschaftlern des Fraunhofer Instituts im Rahmen einer zweijährigen Mess- und Auswertungsstudie des bewohnten Hauses geprüft.
Fraunhofer Institut für Bauphysik eingebunden
Seit Beginn der Planungsphase ist das renommierte Institut in das Projekt eingebunden. Eine der Hauptaufgaben war die Minimierung von Wärmebrücken. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf optimierte Detaillösungen gelegt, die in der Praxis mit bewährten natürlichen Baustoffen auch sicher, einfach und ohne Mehrkosten umgesetzt werden können. Damit soll eine vollständige Reduzierung von Bauschäden möglich werden. Beste Voraussetzungen für eine luftdichte Gebäudehülle bietet die monolithische SX-Plus-Ziegelwand mit einer homogenen Putzfläche sowie passivhaustauglichen Vollholzfenstern. Ein neues Kompaktgerät mit Abluft-Wärmepumpe sorgt für eine Wärmerückgewinnung von mehr als 80 Prozent.
Das Wohnkonzept
Durch den völligen Verzicht auf tragende Innenwände ist die Grundrissgestaltung variabel. Somit lässt sich der Wohnbereich immer wieder an neue Anforderungen anpassen. Gemäß des Lebensphasenhaus-Konzeptes, kann die Raumaufteilung jederzeit durch Einziehen neuer oder den Abbau bestehender Zwischenwände verändert werden. Ein Haus also, das mitwächst und mitlebt. Der Grundrissvorschlag sieht im Erdgeschoss großflächige Ess- und Wohnräume, die Küche, sowie einen als Büro oder Gästezimmer nutzbaren 'Jokerraum' vor. Im Obergeschoss befinden sich Schlafräume, ein Wohnbad sowie ein Atelier mit Zugang auf die Terrassen. Das Flachdach gewährt die volle Nutzung aller Räume, ohne Beeinträchtigung durch Dachschrägen. Das Haus ist voll unterkellert.
Bild: Ziegelwerk Bellenberg
Mehr Infos: www.bellenberger.baupraxis.de
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