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Haus mit Kinderzimmer bauen

buchtipps aus der redaktion

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Die meisten Privathäuser werden für Familien gebaut. Doch wie lebt sich's im neuen Eigenheim, wenn man noch Kind ist?

Nicht selten werden die Bedürfnisse hinsichtlich Gestaltung und Sicherheit der kleinen Mitbewohner bei der Planung vergessen. Damit auch sie sich wirklich wohl fühlen und frei bewegen können, sind ein paar Dinge zu berücksichtigen.

Die kindgerechte Hausplanung beginnt damit, einfach mal zuzuhören. Das heißt, sobald die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben, sollten sie auch Vorschläge machen und mit entscheiden dürfen. Ganz wichtig dabei ist, dass man die Vorstellungen und Argumente der Kinder wirklich ernst nimmt - auch wenn einem das als Erwachsener im Einzelfall vielleicht etwas schwer fällt. Schließlich sind die Kinder die größten Experten in Sachen Kinderzimmer und Spiel-Raum.Damit das Haus über die Jahre mit den Kindern "mitwachsen" kann, ist eine flexible Planung angesagt. Natürlich kann das Haus nicht in der Größe wachsen. Doch ermöglicht zum Beispiel eine Grundrissgestaltung mit möglichst vielen, annähernd gleich großen Zimmern, immer mal wieder eine Umnutzung; einzelne Räume können dann wechselweise etwa als Gästezimmer, Arbeitszimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer genutzt werden.

Im Erdgeschoss ist eine Wohnküche, die offen in den Ess- und Wohnbereich übergeht, besonders familien- und damit auch insgesamt kindgerecht. Dann können ältere Kinder am Esstisch Schularbeiten während die jüngeren Geschwister auf dem Boden spielen können. Mutter oder Vater haben so alle Sprösslinge im Blick und können während sie die Hausaufgaben betreuen gleichzeitig noch das Eine oder Andere im Haushalt erledigen.
Prächtig macht sich auch ein Gartenausgang in der Küche - nicht nur als kurzer Weg zur Biotonne, sondern auch für die Beaufsichtigung der Kinder im Garten. Außerdem können die dann auch mal mit Gummistiefeln in die - geflieste - Küche marschieren. Apropos Garten: Selbstredend finden Kinder mehr Anregung zum Spielen, wenn sie einen eigenen Bereich haben, in dem es durchaus auch wild aussehen darf. Ein paar Bretter, Steine und sonstige Utensilien sind - zusammen mit etwas Werkzeug - ein Traum für den Nachwuchs. Wenn sie hier auch den Boden umpflügen oder Mini-Teiche bauen dürfen, ist das Spiel-Glück sicherlich perfekt!

Ideal ist ein Hausgrundriss, der zulässt, dass in ein paar Jahren mittels nachträglicher Zwischenwand zum Beispiel die Wohnküche vom Wohnbereich abgetrennt werden kann; eine andere Lösung wäre, von Anfang an Raum sparende Schiebetüren einzubauen.
Im Blickpunkt einer kinderfreundlichen Planung stehen natürlich die Kinderzimmer. Regel Nummer eins: Kinderzimmer sollten nach Süd/Süd-West orientiert sein. Am hellsten ist es in den Zimmern, wenn sie von zwei Seiten Licht bekommen und bodentiefe Fenster oder beispielsweise auch Querlichtbänder haben. Als Grundfläche empfehlen sich mindestens 15 bis 20 Quadratmeter. Wer an ein großes Schlafzimmer auf Kosten der Kinderzimmerfläche denkt, sollte mal überlegen, wie viel und wie vielfältig ein Kinderzimmer Tag und Nacht genutzt wird!

Übrigens können auch großzügige Flure ebenso wie eine Galerie oder Maisonette mit als Spiel-Raum geplant werden. Gibt es mehrere Kinder, sollte darauf geachtet werden, dass alle Kinderzimmer von Anfang an etwa gleich groß sind. Das vermeidet Streit und schafft für die Zukunft ebenfalls Flexibilität.
Wenn aus Kinderzimmern Jugendzimmer werden, kann ein sturmfreier Zugang - vielleicht durch eine Windfangtür vom Wohnbereich im Erdgeschoss getrennt - nicht schaden. Das hält das Zusammenleben stressfreier und schafft den Heranwachsenden Freiraum im Haus. Die kind- und jugendgerechte Ausstattung beginnt bei wohngesunden Baustoffen, denn der kindliche Organismus reagiert bekanntlich viel sensibler auf negative äußere Einflüsse; das gilt ganz besonders für Wand- und Bodenbeläge sowie die Möbel.
Alles sollte für die Kinder, abhängig jeweils ihrem Alter, so weit es geht ohne fremde Hilfe benutzbar und bewohnbar sein. Das entlastet die Eltern und fördert die Selbstständigkeit sowie das wachsende Verantwortungsgefühl der Kleinen. Gerade auch im Badezimmer kann man in dieser Hinsicht viel tun - oder eben falsch machen. Wünschenswert ist ein separates Kinderbad, am besten mit speziellen WC- oder Waschtisch-Lösungen. Zum Beispiel ein WC mit Füßen zum Draufstehen oder ein Waschbecken mit "vorgezogenen" Armaturen.

Wenn es um die Hausausstattung bzw. -einrichtung geht, geht es immer auch um Sicherheit. Kindersichere Schranktüren, Schubladen oder Herdplatten sind bekannt, aber längst nicht alles. Insbesondere wenn man bedenkt, dass von den jährlich 170.000 Kindern, die im Alter unter fünf Jahren verunglücken, 85 Prozent in Haus und Garten zu Schaden kommen, muss viel früher in der Planung angesetzt werden. Was das im Einzelnen heißen kann, lässt sich am Beispiel der Treppe beschreiben, die stets einen besonderen Gefahrenbereich darstellt.

Folgende Punkte machen sie kindersicher:

-Stufen sollten mindestens DIN-Mindestmaße haben.

-Wendeltreppen brauchen einen Mindestauftritt von 12 bis 15 Zentimetern.

-Sogenannte Setzstufen - hinten geschlossen - sind im Gegensatz zu offenen Stufen durchrutschsicher.

-Gefährliche Kanten und Ecken gilt es zu vermeiden.

-Senkrechte Geländersprossen, die nicht zum Hochsteigen verleiten sind quasi Pflicht.

-Der Sprossenabstand darf höchstens 12 Zentimeter betragen.

-Gittertüren oder andere Absperrvorrichtungen schützen Kleinkinder vor dem Absturz.

-Oben und unten vor der Treppe sollten (selbstleuchtende) Lichtschalter - für Kinder erreichbar! sitzen.

-Sicherheit auf der Treppe bringt nachts eine ausreichend Beleuchtung.

Was bei der Treppenplanung beginnt, endet beim Einbau kindersicherer Steckdosen sowie so genannter FI-Schutzschalter fürs ganze Haus - also nicht nur für Kinder- und Badezimmer! Zum Thema Elektro: Wer sagt denn, dass Lichtschalter unbedingt so hoch sitzen müssen, dass sie von kleineren Kindern nur auf Zehenspitzen erreichbar sind? In einer "heruntergesetzten" Höhe von 85 Zentimetern über dem Fußboden kommen Kinder gut dran - und auch für Erwachsene ist diese Höhe viel ergonomischer.

Zu verhindern sind unnötige Stufen und Stolperfallen, rutschige Bodenbeläge, spitze Ecken und scharfe Kanten usw. All das sind schon Themen für die Planungsphase.

Bild: Try4
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