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Eigenleistung spart Geld

"Einen Baum pflanzen, einen Sohn zeugen, ein Haus bauen" - so lauteten die Lebensziele ganzer Generationen. Die Punkte eins und zwei sind inzwischen ein wenig aus der Mode gekommen - das eigene Haus steht auf den Wunschlisten der Deutschen aber weiterhin ganz weit oben.

Jährlich krempeln sogar 30.000 Bauherren - das ist fast jeder dritte - die Ärmel hoch und mauern selbst an ihrem Eigenheim. Nicht umsonst gilt Deutschland weltweit als Hochburg der Heimwerker. Auch etwa 70 Prozent aller Modernisierungsarbeiten werden nach Erkenntnissen des Nürnberger Marktforschungsinstitutes Icon von Hobbybastlern erledigt.

Müßiggang kommt für Bauherren nicht in Frage. Trotz Behördengängen, Papier- und Rechnungskram legen sie auf der Baustelle gern selbst Hand an. Gut so, denn dadurch sparen sie Geld, das sie für das eine oder andere Extra gut brauchen können. Zum Beispiel für die Dachgaube oder den Wintergarten, der sonst nicht drin wäre im Budget. Schnell sind Nachbarn, Freunde und Verwandte zusammengetrommelt, die unentgeltlich zupacken. Doch bevor man Bau-Hilfe in Anspruch nimmt, sollte man sich um Rechts- und Versicherungs-Formalien kümmern.

Vor dem Gesetz wird man automatisch zu einem "nicht gewerbsmäßigen Unternehmer", sobald man selbst Hand anlegt und sich von Bekannten helfen lässt - egal ob Umbau, Anbau oder Renovierung. Darum ist man verpflichtet, sein Vorhaben innerhalb einer Woche nach Baubeginn der zuständigen Bau-Berufsgenossenschaft (Bau-BG) zu melden. Die sagt einem, was man zu tun hat: zum Beispiel einen Stundennachweis für die Helfer zu führen, unabhängig davon, ob diese unentgeltlich arbeiten oder nicht. Dann sind alle Helfer, wie zum Beispiel Kollegen, Freunde, Bekannte, Verwandte und Nachbarn versichert, auch wenn sie nur vorübergehend tätig sind. Zu beachten ist auch, was erlaubte Hilfe von Freunden und Nachbarn ist und wann dagegen Schwarzarbeit vorliegt. Wer seiner Meldepflicht nicht nachkommt, muss in Extremfällen mit einem Bußgeld bis 2.500,- Euro rechnen.

Wer beim Bauen selbst Hand anlegen will, sollte einige Rahmenbedingungen beachten. Um sinnvolle Eigenleistungen zu erbringen, braucht man handwerkliches Geschick, ausreichend Zeit, Baumaschinen, Werkzeuge und genügend Helfer. Nach Klärung dieser Punkte muss geprüft werden, wo das größte Einsparpotenzial liegt. Voraussetzung dafür ist, dass man weiß, wie sich die Gesamtkosten eines Wohnhauses zusammensetzen. So betragen die Kosten für den Rohbau (Erd-, Mauer-, Betonarbeiten, Zimmerarbeiten, Dachdecker, Flaschner) bereits die Hälfte der gesamten Baukosten. Da hier auch der Lohnkostenanteil erheblich ist, werden sich Eigenleistungen stark bemerkbar machen. Allerdings verlangen viele der Arbeiten Fachwissen, spezielle Maschinen und Werkzeuge. Es wäre zum Beispiel wenig sinnvoll, die Erdarbeiten in Handarbeit auszuführen. Eigenleistungen eignen sich für Arbeiten, die ohne größere technische Hilfsmittel auskommen und die bei zeitlichen Verzögerungen die nachfolgenden Gewerke nicht behindern, zum Beispiel:

Graben von Rohrgräben

Verlegen von Abwasserleitungen einschließlich Einsanden Mauern von nichttragenden Innenwänden Mithilfe beim Abbund des Dachstuhls Handlangerdienste beim Dachdecken und bei der Lattung

Ausbau

Auch bei Ausbau-Gewerken kann der Bauherr je nach handwerklichem Geschick viel selbst machen und dabei Geld sparen. Wichtig ist, dass er sich und seine Helfer nicht überschätzt. Gerade hier können ungelernte Kräfte, die sich zuviel zutrauen, mehr Kosten verursachen als einsparen.

Türen und Fenster

Der Einbau von Türen und Fenstern ist für einen durchschnittlich begabten Heimwerker problemlos machbar. Allerdings muss beachtet werden, dass Höhe und Breite der Türen oder Fenster genormt sind. Um die Umwelt und die Gesundheit zu schonen, sollte der Bauherr auf Schäume verzichten und statt dessen eine mechanische Befestigung in Verbindung mit Pflanzenfasern verwenden.

Elektroarbeiten

Beim Verlegen von elektronischen Leitungen fallen viele einfache Arbeiten an, die in Eigenregie erledigt werden können. Allerdings sollte der Bauherr die Eigenleistung mit dem Elektroinstallateur absprechen und einen Sonderpreis vereinbaren.

Bodenbeläge

Das Verlegen der Bodenbeläge ist einer der letzten Arbeitsgänge im Bauablauf. Die Auswahl des Bodens kann entweder nach handwerklichem Geschick oder der Vorliebe für ein bestimmtes Material getroffen werden. Das selbständige Verlegen eines Holzbodens bringt Lohnkosteneinsparungen von circa 35 Euro pro Quadratmeter. Weitere 5,- Euro/qm können beim Ölen und Wachsen verdient werden.

Fliesen verlegen

Auch Fliesen verlegen ist längst kein technisches Geheimnis mehr. Hier kann auf zwei Arten Geld gespart werden: einerseits durch eigenständiges Verlegen der Fliesen (circa 25,- Euro/qm) und andererseits durch die Verwendung von Restposten, die es in allen Materialien oft für weniger als zehn Euro/qm zu kaufen gibt.

Malerarbeiten

Eine der beliebtesten Eigenleistungen ist die Malerarbeit. Allerdings sollte man nicht am falschen Ende sparen, denn nicht jede Billigfarbe ist für den Untergrund geeignet. Außerdem malt es sich mit hochwertigen Farben leichter. Vorteilhaft sind Innenputze, die mit Silikatfarben gestrichen werden können, da diese später beliebig oft renovierbar sind und keine Tapeten geklebt werden müssen.

Viele Baukonstruktionen sind geeignet um Eigenleistungen zu erbringen. Außerdem gibt es auf dem Markt viele Baustoffe, die auf Heimwerkerarbeit zugeschnitten sind. Allerdings sollte immer beachtet werden, dass die Arbeiten im Zeitplan liegen und ausreichend handwerkliches Geschick vorhanden ist, da es sonst sehr teuer werden kann.

Text: Homesolute
Bild: Saintgobain
bauen. wohnen. leben.www.homesolute.com

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