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Wasser sparen

Die Regenwassernutzung ist die bekannteste Form des Wassersparens. Daneben gibt es Spartechniken in Bad und WC, sowie die Verwendung von Grauwasser und den Einbau von Komposttoiletten.

Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Doch nur 0,6 Prozent dieses unerschöpflichen Reservoirs sind für uns nutzbar. So wird das saubere Nass immer kostbarer, zumal der Trinkwasserverbrauch in den letzten 50 Jahren um das Vierzigfache gestiegen ist, und weiter steigt ? in Deutschland auf derzeit rund 130 bis 140 Liter pro Kopf am Tag. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen ist Wasser sparen angesagt. Nicht zu verantworten sind auch der tropfende Wasserhahn und der defekte Toiletten-Spülkasten. Denn hier geht es nur scheinbar um Tropfen. Eine Schätzung geht davon aus, dass hierzulande jedes Jahr 50 bis 100 Millionen Liter frisches Trinkwasser durch die Waschbecken-Abflüsse laufen. Wenn nur ein einziger Spülkasten dauerhaft undicht ist, gehen 100 000 Liter verloren!

Sparsame Armaturen
Der Sanitärmarkt bietet heute verschiedenste Sparobjekte und -techniken. Ergonomisch geformte Wannen reduzieren die Füllmenge deutlich. Manche Hersteller rüsten ihre Armaturen, Brausen etc. serienmäßig mit Wassersparfunktion aus. Am Beispiel von Produkten des Schiltacher Unternehmens Hansgrohe lässt sich aufzeigen, was das in der Praxis konkret bedeutet:
l Ein Waschtisch-Mischer spart mit 7,2 statt 12 Litern pro Minute 40 Prozent Wasser ein; macht beim Vier-Personen-Haushalt rund 32.000 Liter pro Jahr  oder nebenbei gut 250 DM Ersparnis, gerechnet bei einem durchschnittlichen Wasser- und Abwasserzins. Die Amortisationsrechnung liest sich entsprechend gut.
l Mit einem Sparbrausekopf lässt sich der Wasserverbrauch per Knopfdruck halbieren; wenn die Technik Luft beimischt, entsteht dennoch ein voller Brausenstrahl.
Gespart werden kann auch mit Selbstschluss-Armaturen, die den Strahl automatisch oder per manuellem Stopp versiegen lassen. Im WC kann ein kleinerer Spülkasten mit Stopp-Taste leicht für eine Halbierung des Trinkwasserverbrauchs sorgen.
Erfahrungen zeigen, dass im Privathaushalt mit sinnvoller Technik ohne Hygiene- und Komfortverlust 30 bis 50 Prozent Trinkwasser gespart werden können. Im Vergleich zu einer alten Waschmaschine, die pro Waschgang bis zu 120 Liter Wasser braucht, reicht einer neuen weit weniger als die Hälfte pro fünf Kilogramm Wäsche. Und eine neue Spülmaschine kann im Gegensatz zu einer alten, die 50 Liter brauchte, mit 15 Litern auskommen.
Die neueren Techniken lassen sich nicht nur im Neubau konsequent nutzen. Um- bzw. Nachrüstungen sind, auch Stück für Stück, meist problemlos und oft kostengünstig möglich.

Grauwasseraufbereitung
Der nächste Sparschritt ist die Nutzung von Grauwasser - statt eigentlich ja auch sauberem Regenwasser - für die Toilettenspülung. Der Zusammenhang: Fast ein Drittel des täglichen Pro-Kopf-Verbrauchs wird zum Baden oder Duschen verwendet. Ungefähr ein Drittel des täglich verbrauchten Frischwassers wird auch durchs WC gespült.
So kam beispielsweise der Diplom-Biologe Manfred Radtke aus Veithshöchheim auf die Idee, eine Kläranlage für die Grauwasser-Nutzung im häuslichen Maßstab zu bauen. Der inzwischen patentierte Bio-Reaktor bereitet das Dusch- und Badewannen-Wasser - genannt Grauwasser - für die Toilettenspülung auf. Diese Klärung des Wasser geschieht laut Radtke auf rein biologischem Weg, also ohne chemische Zusätze. Das heißt konkret mit Hilfe von Bakterien und anderen fleißigen Kleinstlebewesen. Das Prinzip: Nach jeder Toilettenspülung füllt sich der WC-Kasten mit Wasser aus dem Bio-Reaktor. Steht einmal nicht genug Grauwasser zur Verfügung, speist eine automatische Steuerung Trinkwasser nach. Falls andererseits zu viel Grauwasser anfällt, wird es per Überlauf direkt in die Kanalisation abgeleitet. Der Hersteller verweist auf Gutachten, nach denen Grauwasser zur Toilettenspülung ohne Bedenken verwendet werden kann.

Komposttoilette
Wer die menschlichen Exkremente konsequent ohne Wasser beseitigen möchte, sagt dem WC adé und setzt auf die Komposttoilette. Damit vermeidet man, dass zwei ökologische Kreisläufe - der Nährstoff- und der Wasserkreislauf - miteinander verquickt werden.



Bild: Schütz, Selters
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