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Dämmung

Das Eigenheim dämmen um Energie zu sparen und Kosten zu senken: Ein Thema, das aufgrund steigender Kosten für fossile Brennstoffe immer mehr in den Vordergrund rückt. Denn wer dämmt, kann sinnvoll entgegensteuern.

An Dach und Fassade geht Wärme verloren. Maßnahmen, die diesen Verlust minimieren, werden unter dem Begriff "Dämmug" zusammengefasst. (Bild: Fotolia)

Haushalte wenden einen Großteil ihrer Energie für Heizung und Warmwasserbereitung auf. Allerdings geht oftmals ein Teil der Heizwärme durch Dach oder Fassade verloren. Ursächlich ist eine zu schwache Dämmung. Daher ist es ratsam die vorhandene Dämmung zu optimieren. So können sowohl die Verluste als auch der Wärmebedarf reduziert werden.

 

Was ist Wärmedämmung?

 

Wärmedämmung soll den Verlust von Wärmeenergie möglichst weit reduzieren und in der Folge die Kosten senken. Hier stolpert man unweigerlich über den Wärmedurchgangskoeffizient, kurz den U-Wert. Seit die Bundesregierung die Energieeinsparverordnung (EnEV) in aktueller Form von 2014 und verschärft am Anfang dieses Jahres, eingeführt hat, ist die Angabe des U-Wertes die Richtlinie aller energetischen Maßnahmen. Dieser Wert gibt an, wie durchlässig ein Material für Wärme ist. Je kleiner der U-Wert, desto undurchlässiger ist der Baustoff.

Für einen bewohnbaren Keller ist eine Dämmung an Wänden und Boden unverzichtbar. Bei einem Keller, der dagegen als reiner Lagerraum dienen soll, ist die Dämmung der Decke hinreichend. (Bild: Fotolia)

Wo Dämmung sinnvoll ist

 

Rund um die eigenen vier Wände gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mithilfe einer modernen Dämmung Einsparpotentiale auszuschöpfen. Das fängt beim Keller an, geht über Wände, Fenster und Fassaden über Rollläden bis zum Dach. Je nach Maßnahme kommen unterschiedliche Methoden und Materialien zum Einsatz. Dass die richtige Isolierung Sinn macht, sieht man allein am minimalen Energieverbrauch von Passivhäusern.

 

Unter der Erde geht’s los

 

Durch den direkten Erdkontakt ist der Keller ein Teil der Immobilie, der leicht auskühlt und somit Wärme verschwenden kann. Zu unterscheiden ist im Vorfeld der Dämmmaßnahmen zwischen einem beheizten oder einem unbeheizten Keller. Ein bewohnbares Untergeschoss sollte an Wänden und Boden gedämmt werden. Bei  einem reinen Lagerraum ist eine Dämmung der Decke ausreichend. Die Dämmung der Wände ist auf zwei Wegen möglich: von außen und von innen. Die Außenvariante bietet mehr Schutz, sorgt aber bei bestehenden Gebäuden für höheren Aufwand, da Erdarbeiten notwendig sind. Vor Aufbringung der Dämmplatten wird eine wasserundurchlässige Kunststofffolie installiert. Auf die Folie werden geschlossenporige Platten, meist aus Polystyrol-Hartschaum oder Schaumglas, aufgebracht. Auch Glasschaum-Granulat ist eine Option, die aufgrund der Herstellung aus reinem Altglas eine umweltfreundliche Variante ist. Alle Stoffe haben die Eigenschaften nicht zu verrotten, Feuchte abzuweisen und dem Erddruck standzuhalten. Die Innendämmung nutzt die gleichen Materialien, verzichtet aber auf die Folie.

Die Zwischensparrendämmung ist die häufigste und einfachste Methode der Dachdämmung. Der entsprechende Dämmstoff - meist ein Klemmfilz - wird passgenau zugeschnitten und eingesetzt. (Bild: Fotolia)

Wärme steigt nach oben

 

Physikalisch bedingt ist das Dach der Ort, an dem Wärme am leichtesten entschwinden kann. Ist der Giebel also nicht oder nur ungenügend gedämmt, geht viel verloren. Um dies zu verhindern, kann der Bauherr aus drei Varianten wählen. Die Aufsparrendämmung ist die effektivste Form, denn sie ist lückenlos. Da die Dämmplatten von außen an den Dachsparren befestigt werden, muss zuvor das Dach abgedeckt sein. Daher lohnt sich diese Dämmvariante bei einer kompletten Dachsanierung oder einem Neubau. Steinwolle oder Polyurethan in speziell aufeinander abgestimmten Systemen zählen dabei zu den beliebtesten Materialien. Die Zwischensparrendämmung ist die meistgebrauchte Möglichkeit. Es wird von innen gedämmt, indem erst eine luftdichte Folie angebracht wird. Darauf werden die Dämmstoffe gesetzt, die dann verkleidet werden. Diese Arbeiten gehen leicht von der Hand und können auch bei einer Nachrüstung genutzt werden. Bei der Untersparrendämmung wird mehr Platz verbraucht, denn die Platten werden auf der Innenseite der Sparren angebracht. Der Hohlraum bis zur Dachdeckung wird verfüllt. Es werden meist nur Dämmstoffe in geringer Dicke verwendet, um den Platzverlust gering zu halten. Zum Einsatz kommen sowohl bei Zwischen- wie auch bei Untersparrendämmung vorwiegend Steinwolle, Glaswolle oder Zellulose.

Welcher Dämmstoff gewählt wird, hängt auch von der Art der Dämmung ab. Für die Fassadendämmung eignen sich Platten aus Schaumpolystyrol, die an der Wand befestigt werden. (Bild: Fotolia)

Hinterlüftete Vorhangfassade

 

Die Dämmung der Fassade wird in der Regel von außen vorgenommen, da hier die Flächen frei zugänglich sind und keine Raumverluste in Kauf genommen werden müssen. Wenn das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes nicht verändert werden will oder darf – beispielsweise bei einem denkmalgeschützten Gebäude oder Fachwerk, kann die Dämmung von innen vorgenommen werden. Dementsprechend ist eine Dämmung von innen vorzunehmen. Bei der Dämmung von außen sind drei Systeme gängig.

 

Die hinterlüftete Vorhangfassade zeichnet sich durch einen besonderen Aufbau aus. Unmittelbar auf dem Mauerwerk wird der Dämmstoff angebracht. Eine diffusionsoffene Windschutzbahn schützt den Dämmstoff vor Witterungseinflüssen. Die außenliegende Holzschalung liegt nicht direkt auf dieser Bahn auf, sondern liegt auf Lattung und Konterlattung auf. Der so entstehende Spalt zwischen Dämmstoff und Schalung ist oben und unten offen und dient dazu, Feuchtigkeit abzutransportieren. Bei dieser Variante ist eine Verschalung des Gebäudes unerlässlich.

Die Auswahl an Dämmstoffen ist groß. Von der natürlichen Hanf-Matte bis hin zum synthetischen Polystyrol oder Polyurethan: Der Bauherr hat die Qual der Wahl. (Bild: Fotolia)

Wärmedämmverbundsystem

 

Wer hingegen eine Putzfassade favorisiert, kann mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) dämmen. Beim Bestandsgebäude kann der alte Putz einfach mit den Dämmplatten überklebt werden. Armierungsmörtel und -gewebe halten die Matten zusammen. Nach außen schließt ein neuer Putz das Dämmsystem ab.

 

Verblendmauerwerk mit Kerndämmung

 

Eine Hauswand mit Mauerwerksfassade, beispielsweise Klinker, eröffnet eine weitere, etwas kostspieligere aber langlebige Dämmmöglichkeit: Das Verblendmauerwerk mit Kerndämmung. Dabei besteht zwischen Hauswand und Vormauerschale ein maximal 15 cm breiter Spalt, in den die Dämmung eingebracht wird. Besonders einfach in der Verarbeitung sind Perlite, die als Schüttgut einfach in den Spalt gefüllt werden können.

Auch Rollladenkästen bieten Dämm-Potential. Aufgrund ihrer Konstruktion geht hier bei fehlender oder zu geringer Dämmung viel Wärme verloren. (Bild: Fotolia)

Wärmeschutz mit Durchblick

 

Fenster sind ebenfalls eine große Sorge beim Thema Dämmung, aber niemand wird auf sie verzichten wollen. So dringt durch ein altes Fenster mit einfacher Verglasung rund viermal so viel Wärme nach draußen wie durch eine gleich große ungedämmte Wandfläche. Daher ist bei der energetischen Optimierung der Gebäudehülle der Einbau moderner Fenster mit Wärmeschutzverglasung besonders zu beachten. Der Uw-Wert eines neuen Fensters darf laut EnEV 1,3 W/(m2K) nicht überschreiten. Moderne Fenster mit Zwei-Scheiben-Wärmeschutzglas erfüllen die EnEV-Anforderungen in der Regel problemlos und weisen einen Uw-Wert von etwa 1,2 W/(m2K) auf. Sie reduzieren damit die Wärmeverluste um mehr als die Hälfte. Passivhaustaugliche Fenster mit Dreifach-Verglasung liegen nochmals deutlich darunter und erreichen Uw-Werte bis 0,6 W/(m2K).

Bei der Modernisierung sollte die Dämmung in ein ganzheitliches Energiekonzept integriert werden, damit energetische Verluste merklich reduziert werden können. (Bild: Fotolia)

Neben der Auswahl der passenden Fenster ist ein besonderes Augenmerk auf den fachgerechten und luftdichten Einbau zu legen. Zudem dürfen innenliegende Rollladenkästen nicht übersehen werden. Ihr Flächenanteil ist gering, aber durch ihre Konstruktion geht bei fehlender Dämmung viel Wärme verloren. Hier sollten Hochleistungsdämmstoffe verwendet werden, denn der Platz ist gering und gibt die Dicke der Dämmung vor.

 

Wärmedämmung als Teil des energetischen Konzepts 

 

Die aktuelle Energieeinsparverordnung sieht strenge Dämmmaßnahmen rund ums Haus vor – sowohl beim Neubau als auch bei Bestandsgebäuden. Sie sollte in ein ganzheitliches Energiekonzept integriert werden. Im Zusammenspiel mit effizienter Heiztechnik und hochwertigen Fenstern und Türen können energetische Verluste merklich reduziert werden. Eigentümer eines gedämmten Hauses haben jedoch zu beachten, dass sie alle Räume regelmäßig lüften. Aufgrund der außerordentlich dichten Außenhülle des Gebäudes kann hohe Luftfeuchtigkeit im Wohnraum lediglich durch Lüften nach draußen gelangen. Um das Schimmelrisiko zu reduzieren ist das zu empfehlen.

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