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Asbest

Asbest variiert je nach Herkunft des Minerals in seiner Zusammensetzung, sodass folgende Namen den Werkstoff Asbest bezeichnen:

Aktinolith, Amosit, Antophyllit, Chrysolit, Krokidolith.

Dabei handelt es sich um unterschiedlich große und unterschiedlich fest gebundene Asbestfasern. Seit den 30iger Jahren war die krebserregende Wirkung des Asbests bekannt, dennoch wurde er bis in die 80iger Jahre im öffentlichen und privaten Hausbau weitläufig eingesetzt. Heute kostet diese Nachlässigkeit enorm viel Geld und setzt die Menschen einer hohen gesundheitlichen Gefahr aus.

Verwendet wurde Asbest zur Herstellung verschiedenster Produkte:

Als Feuerschutz in Kleidung, in Bremsbelägen, in Wandverkleidungen, in Dachabdeckungen und hitzebeständigen Schnüren wie Backofenabdichtungen und Ummantelungen für Zuleitungen bei Ölöfen.

Auch in Elektrogeräten wie Handfönen, Toastern, Dia –und Filmprojektoren, Elektroherden, Staubsaugern, Heizdecken und Bügeleisen älterer Bauart oder bei Importen ist Asbest eingesetzt worden.

Idealer Hitzeschutz war Asbest in Nachtspeicherheizungen (bis 1976), Heizkörperverkleidungen, Isolierplatten, Lötunterlagen, feuerfesten Drahtnetzen und als Ummantelung von Elektrokabeln.

Als wetterfester und langlebiger Werkstoff fand Asbest Verwendung in Fensterbänken, Blumenkästen, Sieben und auch in Katzenstreu.

 

Folgende Baustoffe können Asbest enthalten:

Sakolitplatten, Faserzement, Asbestplatten, Eternitprodukte

Rohre (verbaut bis 1999) für:

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Trinkwasser (Trinkwasserbelastung mit Asbest)

Abwasser (Belastung der Kläranlagen)

Lüftung

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Bodenbeläge

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alte PVC -Böden, Asbest im Bodenrücken (bis 1982)

Fliesen aus Vinyl enthalten Asbestmischungen

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Cushion Vinylplatten (auf Asbestpappe geschäumte Dekorplatten) wurden gern als Zierde und als Schallisolierung an Zimmerdecken angebracht. Asbest ist ein guter Wärmedämmer und wurde als Dichtungsmaterial benutzt.

Spritzasbest ist ein nur leicht gebundener Asbest, dessen Anteil am gesamten verbauten Anteil über 60% beträgt. Häufig wurde er in Häusern aus den 60iger und 70iger Jahren verarbeitet.

 

Problematisch sind Elektrogeräte aus Fernost. Dort gibt es keine allgemeingültigen Asbestregelungen und beim Import gibt es keine Kontrollen. Bei zweifelhaften Kleingeräten lohnt eine Untersuchung meist nicht, es empfiehlt sich, diese mit dem Verdachtshinweis beim örtlichen Sondermüll zu entsorgen.

Vorsicht bei Bremsbelägen alter Autos: bis Mitte der 70iger Jahre wurde Asbest in Bremsbelägen eingesetzt.

Alte Nachtspeicheröfen niemals auf eigene Faust öffnen, sie enthalten eine ganze Anzahl asbesthaltiger Teile. Dabei handelt es sich z. T. um schwach gebundenes Asbest, das leicht staubt.

Ihre zuständige Elektroinnung oder aber der Hersteller können Ihnen Auskunft geben, ob Ihr Gerät Asbest enthält und ob die Gefahr besteht, dass beim Betrieb Asbest in die Raumluft geblasen wird.

Bei größeren Geräten lohnt es sich vor einer Analyse oder der Entsorgung mit dem Hersteller zu sprechen. Er kann meist exakte Auskunft über die verwendeten Materialien geben. Produkte aus oder mit festgebundenem Asbest stellen keine akute Gefährdung dar, sollten aber langfristig ausgetauscht werden.

Die Asbestkonzentration in der Luft ist in Ballungsgebieten zehnmal höher als in ländlichen Gebieten, die verbauten Produkte aus Asbestzement gehören wohl zu den „festgebundenen“, es kann aber immer ein geringfügiger Verlust nachgewiesen werden.

Spätestens 1982 wurde in deutschen Produkten kein Asbest mehr verwendet. Eine Ausnahme ist Asbestzement, der bis 1990 im Hochbau und bis 1999 Einsatz im Tiefbau eingesetzt werden durfte. Ob und bis wann ein Produkt mit Asbest ausgerüstet wurde, kann nur der Hersteller sagen.

 

Maßnahmen

Für bewegliche Kleingeräte ist der Nachweis durch eine Analyse teurer als der Ersatz des Gerätes. Bitte entsorgen Sie die alten Geräte über den Sondermüll. Bei Großgeräten wenden Sie sich an den Hersteller, dort können Sie erfahren, ob Ihr Gerät noch mit Asbest gearbeitet wurde.

Asbesthaltige Produkte niemals auseinandernehmen oder bearbeiten (schleifen, sägen, usw.), da sonst Asbest in die Raumluft gelangt. Vor der Sanierung durch eine Analyse klären lassen, ob das Material überhaupt Asbest enthält, die Materialanalyse ist meist billiger als eine Sanierung auf Verdacht.

 

Vermuten Sie nun eine Asbestbelastung der Ausstattung oder der Bausubstanz, so hilft eine Untersuchung von Raumluft und Staub durch ein Umweltlabor. Besprechen Sie Ihre Vermutung mit den Chemikern des Labors und lassen Sie sich beraten, ob es sinnvoller ist, eine Raumluft -oder eine Hausstaubanalyse durchzuführen. Vergleichen Sie auch hier Preise der einzelnen Anbieter. Bezieht sich Ihr Verdacht z. B. auf alte Bodenbeläge, so reicht oft schon die preisgünstigere Materialuntersuchung.

Kann das Labor die Probe nicht selber ziehen, so müssen Sie bei der Probennahme sehr vorsichtig vorgehen. Lassen Sie sich genau erklären, wie Sie die Probe entnehmen müssen, um eine unnötige Belastung zu vermeiden.

Wurde Asbest festgestellt, so stellt sich die Frage der Sanierung. Es ist leider so, dass bei der Sanierung die Belastung mit Asbestfasern in der Luft zuerst einmal rapide ansteigt und die Räume einige Zeit nicht bewohnbar sind.

Bei asbesthaltigen Bodenbelägen kann kurzfristig geholfen werden, indem man einen festisolierenden Bodenbelag auf den asbesthaltigen Belag legt (Ritzen und Fugen gut abdichten). Das ist natürlich keine Dauerlösung, hilft aber gegen eine Luftbelastung mit Asbestfasern.

Denken Sie auch daran, die Information über die Asbestbelastung an eventuelle Weiternutzer der Wohnung zu geben.

Die Asbestzementplatten, die früher gern als Bad -und Küchenausstattung benutzt wurden, können für kurze Zeit durch einen dichten Anstrich isoliert werden, aber hier kann jeder Kratzer und jede Beschädigung der Platten wieder Asbestfasern freisetzen.

Fensterbänke und Balkonverkleidungen aus Asbest bestehen aus festgebundenem Asbest, eine sofortige Sanierung ist nicht nötig. Es genügt, das Problem bei der nächsten Renovierung des Hauses anzugehen.

Haben Sie sich für eine Entsorgung des Asbest entschieden, so gehört diese unbedingt in die Hände einer Spezialfirma, die Erfahrung mit Asbestbeseitigung vorweisen kann. Bei der Sanierung entstehen nämlich enorm viele herumfliegende Fasern und nur wirklich gute Firmen können die Belastung mit Spezialgeräten niedrig halten. (Spezialsauger und Arbeiten mit Unterdruck).

Auch hier lohnt es, die Angebote verschiedener Firmen einzuholen und Reverenzen einzusehen.

Auch nach professioneller und erfolgreich abgeschlossener Sanierung sind die Räume einige Zeit nicht bewohnbar, da die Luftbelastung erst allmählich sinkt.

tipps der redaktion


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