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Radioaktivität / Radon

Radioaktivität ist Bestandteil unseres Universums. Wir sind umgeben von natürlichen Strahlenquellen aus dem Weltall, aus der Erdatmosphäre, aus dem Erdinnern und aus dem Zerfall an der Luft. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde verlief unter Einfluss von Strahlung, unsere Körper können mit dieser Strahlung umgehen.

Anders sieht es in den Häusern aus: nicht nur, dass es hier zu einer Häufung des Edelgases Radon kommt, auch sind viele der eingesetzten Baumaterialien radioaktiv. Was an der Luft unbedenklich ist und sich ständig verflüchtigt, wird im Innenraum durch eine beträchtliche Konzentration zu einem Problem.

Radon entsteht beim Zerfall radioaktiver Elemente im Erdinnern und wird ständig neu gebildet. Es ist gasförmig und dringt durch Erdspalten an die Erdoberfläche. An der Außenluft verteilt es sich und wirkt nicht schädlich auf den Organismus.

In Innenräumen kann Radon relativ hohe Konzentrationen erreichen. Radon zerfällt weiter in nichtgasförmige radioaktive Stoffe, die sich an den Staub binden und über die Atmung in die Lunge transportiert werden. Dort setzen sie sich fest und „strahlen“ sehr lange weiter. Die Nuklide des Radons sind vorwiegend a - Strahler, die zwar keine große Reichweite haben, aber im Lungengewebe zu erheblichen Zellveränderungen führen können. Etwa 10% der tödlichen Lungenkrebserkrankungen in der BRD werden auf eine hohe Raumluftbelastung mit Radon zurückgeführt.

Radon ist als Auslöser von Krebs durch den Gesetzgeber anerkannt worden. Radon entweicht unaufhörlich aus dem Erdreich und gelangt über das Fundament in unsere Häuser. Der Durchlass von Radon wird begünstigt durch:

Natursteinböden im Keller

Risse im Fundament

Fugen neben Rohrleitungen

Schlecht isoliertes Mauerwerk

 

Auch verschiedene Baumaterialien sind radioaktiv und emittieren Radon, dabei ist entscheidend, wo der Baustoff herkommt. Hier lohnt sich eine Nachfrage beim Händler. Immer mehr Baustoffe werden auf eine radioaktive Belastung hin getestet, diese Werte kann Ihnen der Händler vorlegen.

Folgende Baustoffe können, je nach Region eine erhöhte Radioaktivität aufweisen:

Granit, Tuff, Bims, Schiefer, Ziegel, Blähton und Blähschiefer.

Hochofenschlacke wurde früher häufig zum Aufschütten des Bodens oder als Wärmedämmung verwendet.

Ton und Lehm, Hochofenzement undPhosphatgips, der heute allerdings nicht mehr verwendet wird.

Die Belastung durch Abraummaterialien ist gerade in den neuen Bundesländern sehr hoch, da diese dort regelmäßig im Bau eingesetzt wurden.

 

Die Durchlässigkeit des Bodens für Radon ist abhängig von der Art des Erdreichs.

Sandige Böden, Vulkangesteine, Feldspat, Porphyr- und Granitböden weisen eine allgemein höhere Belastung auf. Auch die Gebiete um Uranlagerstätten sind stärker radioaktiv. In Deutschland gibt es folgende stärker belastete Gebiete:

Bayerischer Wald

Erzgebirge

Fichtelgebirge

Hunsrück

Neuwieder Becken

Nordschwarzwald

Oberfranken

Oberpfalz

Sachsen

Thüringen

Vulkan- Eifel

Dabei sind die Belastungen von Wohnhaus zu Wohnhaus sehr unterschiedlich. Steht das Haus direkt über einer Spalte, so ist die Belastung höher, auch sind Altbauten meist höher belastet als neuere Häuser mit gut isolierten Fundamenten.

Wohnungen im Erdgeschoss sind von der Radonbelastung besonders betroffen, mit zunehmender Höhe verringert sich die Konzentration zunehmend. Besondere Aufmerksamkeit verlangen Wohn- und Hobbyräume im Keller. Hier ist nicht nur die Belastung am höchsten, auch die Belüftungsmöglichkeiten sind meistens sehr schlecht.

Wurden erhöhte Radonwerte gemessen, hilft zuallererst häufiges Stoßlüften . Dabei wird das Edelgas aus den Wohnräumen entfernt oder zumindest die Konzentration verringert.

Der zweite Schritt ist die Kellersanierung. Häufig reicht es schon, das Fundament mit einer Betonfarbe zu streichen und die Durchlässigkeit des Mauerwerks um Leitungsrohre zu beheben. Bei sehr hohen Radonwerten sollte man eine Dauerlüftungsanlage für den Keller in Erwägung ziehen.

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