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Schornstein

Jedes Haus mit einer Heizung benötigt eine Abluftmöglichkeit. Schornsteine (Kamin, Esse, Schlot) müssen die Abgase der Heizung über das Dach sicher ins Freie ableiten. Die Bauart und der Querschnitt des Kamins und die Heizanlagen (Zentralheizung oder dezentrales Heizen mit mehreren Feuerstätten im Gebäude) und die Heizmedien (Holz, Kohle, Gas oder Öl) bedingen sich gegenseitig. Wesentlich für die Funktion des Schornsteins sind die Druck- und Temperaturverhältnisse. Aufgrund der niedrigen Abgastemperaturen heutiger Heizsysteme nimmt der Schutz des Schornsteins vor Feuchtigkeit eine gewichtige Rolle ein. Heute werden die meisten Wohngebäude mit Heizöl und Gas befeuert. Diese Brennstoffe haben allerdings den Nachteil eines höheren Wasserdampf- also Feuchtegehaltes. Dadurch wird das Innenrohr des Schornsteines durch Kondenswasser und aggressives Kondensat belastet. Die Folgen können eine Durchfeuchtung und Versottung des Schornsteines sein. Moderne Heizanlagen arbeiten deshalb mit extrem niedrigen Temperaturen: Kalte Luft kann zum einen weniger Feuchtigkeit transportieren und steigt zudem langsamer auf als warme Luft. Die Abgase werden also mit niedrigen Temperaturen, meist unter dem so genannten Taupunkt, abgeführt und eventuell entstehendes Kondensat wird schadlos abgeleitet und neutralisiert. Schornsteine müssen also - Abgasen der Heizungsanlage ableiten - über einen sicheren Stand verfügen - einen guten "Zug" haben Bei einer Dachneigung die geringer ist als 20 Grad, muss sich die Austrittsöffnung des Schornsteinkopfes mindestens einen Meter über dem Dach befinden. Bei steileren Dächern reichen 40 Zentimeter als Untergrenze aus. Bei Planungen und Ausführung laut DIN 18160 und 4705 ist in jedem Fall der zuständige Schornsteinfeger einzubeziehen, der auch den fertigen Schornstein abnimmt. Von der Bauart her unterscheidet man zwischen zweischaliger und dreischaliger Bauweise mit oder ohne Hinterlüftung. Die Außenschale wird meist aus Leichtbeton, das Innenrohr aus Scharmotte, Edelstahl, Keramik, Spezialglas oder auch Fasersilikat gefertigt. Zweischalige Schornsteine bestehen aus einer Innenschale und einer Außenschale. Das Innenrohr wird aus Edelstahl oder Keramikelementen gefertigt. Die äußerer Hülle wird aus Leichtbeton-Elementen zusammengesetzt. Dieser Schornstein-Typ ist besonders für eine Ölheizung geeignet. Bei Gasfeuerung hingegen besteht die Gefahr einer Durchfeuchtung, da Rauchgas einen höheren Wasserdampfgehalt aufweist. Dreischalige Schornsteine verfügen im Unterschied zu zweischaligen Schornsteinen über eine Dämmschicht, die zwischen den beiden Schalen eingebracht wird. Das Innenrohr bekommt eine Ummantelung, die entweder aus Mineralwolle von mindestens 40 Zentimetern Dicke oder aus mit hochtemperatur- und formbeständigen Dämmplatten besteht. Diese verhindern ein Abkühlen der Rauchgase und somit das Entstehen von Bauschäden (Versottung) am Kamin. Dreischalige Schornsteine sind für alle Befeuerungssysteme geeignet. Feuchtigkeitsunempfindliche Schornsteine sind eine Weiterentwicklung des dreischaligen Schornsteins. Das Innenrohr ist so beschaffen, dass die Aggressivität des Kondensats keine Schäden verursachen kann. Zudem vermeiden sie Wärmeverluste durch Verdunstung von in den Kamin eingedrungener Feuchtigkeit. Das Kondensat wird sicher zum Fuß des Schornsteins abgeleitet und kann dann dort in so genannten Kondensationsbehältern umweltgerecht entsorgt werden. Zur Verbesserung des Schutzes gegen Feuchtigkeitsbildung an der Schornsteinwand bei Schamotte-Innenrohren wird der Schornstein mit einer Hinterlüftung versehen: Durch eine Zuluftöffnung am Schornsteinfuß und eine Abluftvorrichtung am Schornsteinkopf wird die Luft zwischen Innenrohr und Schornsteinwandung kontinuierlich ausgetauscht. Um mehrere raumluftunabhängige Heizaggregate oder Feuerstätten in einem Haus betreiben zu können, werden Luft-Abgas-Schornsteine (LAS) eingesetzt, die zugleich die für die Verbrennung notwendige Zuluft von Außen zuführen. Dieses System der LAS gibt es sowohl als Neubausysteme wie auch zum Einbau in alte Schornsteine. Hier wird die für die Verbrennung benötigte kalte Außen-Luft an der von der Feuerstelle kommenden, aus dem Kamin strömenden heiße Luft vorbeigeführt (Wärmetausch-Systeme). Die Temperatur der einströmenden Luft wird um ein paar Grad erhöht. Somit muss diese vor dem Verbrennen weniger stark erwärmt werden, was Energie spart. Mit gewissen technischen Kniffen sinkt der Energiebedarf um ein weiteres.

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