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Nachhaltiges Design: Was macht ein Möbelstück wirklich nachhaltig?

Bild: imagophotodesign - Fotolia

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In den 80er Jahren kamen die ersten Produkte aus Naturmaterialien auf den Markt. Damals war Nachhaltigkeit noch kein Schlagwort, Biogemüse gab es noch nicht im Supermarkt und Gesundheitsschuhe nicht in bunten Farben. Doch der Ansatz war richtig.

Eine wachsende Gruppe von Menschen wollte Produkte, die regional aus natürlichen Materialien handwerklich gefertigt wurden. Heute geht nachhaltiges Design weit über Jutetaschen hinaus. Pioniere der nachhaltigen Möbelbranche erweitern ihr Sortiment um Designmöbel, während große Designlabels sich bemühen, klimafreundlicher und verantwortungsbewusster zu produzieren. Sie veröffentlichen Nachhaltigkeitsberichte, verwenden zertifiziertes Holz, nutzen Strom aus erneuerbaren Energien und recyceln Kunststoffe aus PET-Flaschen.

 

Nachhaltigkeit hinterfragen

 

Die Strategien der Branche auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft sind vielfältig. Als Konsument, der ein neues Sofa kaufen möchte, stellt man sich unweigerlich die Frage: Wann kann man von einem nachhaltigen Möbelstück sprechen? Mit einem aufmerksamen Blick auf die Webseiten innovativer Hersteller lassen sich solche Sofas entdecken. Einige Unternehmen haben sogar eigene Thesen für nachhaltiges Design formuliert. Ein zentraler Punkt ist dabei, ein gutes Produkt ist so wenig Produkt wie möglich. Man sollte sich also die Frage stellen: Brauche ich wirklich ein neues Möbelstück? Denn ein Vintage-Möbel hat eine bessere Ökobilanz als ein neues.

 

Kaufentscheidungen überdenken

 

Es gibt viele Situationen, in denen Gebrauchtes keine attraktive Option ist. Matratzen, Teppiche oder kuschelige Sofas zum Beispiel. Beim Kauf eines neuen Möbelstücks lohnt es sich zu fragen, woher die Rohstoffe kommen, wie weit sie transportiert werden, bis sie in Form eines Möbels vor der Haustür landen. Es ist auch relevant, ob sich die Bestandteile am Ende des Produktlebens voneinander trennen lassen und die Materialien kreislauffähig sind. Besonders Schaumstoffe sind nicht gut recycelbar und machen einen großen Teil des globalen Plastikmülls aus. Hersteller von Betten und Polstermöbeln haben in den letzten Jahren viel getan, um den Einsatz von Schäumen und Klebstoffen zu reduzieren. So werden beispielsweise Innenleben mit einem Kern aus recyceltem Polyethylen und einem zerlegbaren Aufbau aus trennbaren Materialien verwendet.

 

Bei Holz gestaltet sich die Sache etwas anders. Möbel aus Holz sind zwar aus einem natürlichen Rohstoff, aber auch hier kommt es auf die Herkunft an. Stammt das verwendete Holz aus nachhaltiger, zum Beispiel FSC-zertifizierter Forstwirtschaft? Ist der Baum in Deutschland gewachsen oder wurde er am anderen Ende der Welt gefällt? Siegel sind eine Orientierungshilfe, stehen aber teilweise in der Kritik, unzureichende Prüfstandards zu haben. Es lohnt sich daher, auf den Websites der Hersteller nach Material- und Fertigungsstandards zu recherchieren. Auch kleine Labels arbeiten mit regionalen Zulieferern, was kürzere Transportwege und geringere CO2-Emissionen bedeutet. Zudem zahlt ein sparsamer Umgang mit Ressourcen auf die Ökobilanz ein. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von Holz mit starker Maserung und anderen geringfügigen optischen Makeln für farbig lackierte Möbel, das für geseifte und geölte Stühle nicht perfekt genug ist. Andere Hersteller wiederum feiern das Unperfekte geradezu und verwenden bewusst auch beschädigtes Holz.

 

Herstellung und Design im Einklang mit Nachhaltigkeit

 

Es ist jedoch nicht nur das Material, auf das man beim Möbelkauf achten sollte. Auch die Herstellung spielt eine wichtige Rolle. Aluminium zum Beispiel ist zwar ein kreislauffähiges Material, aber die Herstellung ist energieintensiv. Nicht zuletzt hat auch das Design eines Möbelstücks einen großen Einfluss auf seinen ökologischen Fußabdruck. Ein modulares System bietet mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Flexibilität. Ob Regal oder Sitzlandschaft: Ein zerlegbares Design, das in einem flachen Karton transportiert wird, verbraucht weniger Platz auf dem Lkw. Zudem passt sich ein Systemmöbel auch nach dem nächsten Umzug noch den Wohnbedürfnissen an.

 

Die nächste Frage ist die Reparierfähigkeit eines Möbelstücks. Bietet der Hersteller Ersatzteile für möglichen Verschleiß an oder gar einen Reparaturservice? Denn Langlebigkeit ist eine der Voraussetzungen für einen weiteren Aspekt der Nachhaltigkeit.

 

Fazit

 

Wir sollten nur das kaufen, was eine gute Qualität hat und uns so gut gefällt, dass wir es möglichst lange nutzen. Mit etwas Recherche im Internet gelangt man problemlos an wirklich nachhaltige Möbelhersteller und es bereitet viel Freude, wenn es am Ende heißt: Hier kannst Du Dein Sofa zusammenstellen. So kann man guten Gewissens die richtige Entscheidung treffen.

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