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Know-how: Kachelofen und Kamin

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Neben optischen, spielen auch rechtliche und technische Fragen eine bedeutende Rolle beim Kauf und Einbau eines Kachelofens oder Kamins. Hier haben wir die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengefasst.

Welchen Zweck soll der Ofen erfüllen? Was muss er leisten? Welche Größe soll der Brennraum haben? Diese und weitere wichtige Fragen treten im Zusammenhang mit Kaminen und Kachelöfen häufig auf. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um die wohligen Wärmequellen. Denn beim Kauf und Einbau sind Fragen der Optik genauso entscheidend wie technisches oder rechtliches Know-How.

 

Design-Vielfalt


Kaminöfen gibt es in schlicht-funktionalem, traditionell rustikalem und hypermodernem Design. Die Palette reicht bis hin zu individuellen Maßanfertigungen, die allerdings auch preislich weit über das Baumarktniveau hinausgehen. Bei ausladenden Einbauten ist die Grenze zwischen mobilem Kaminofen und fest eingebauten Kachel- oder Kachelkaminöfen fließend.

 

Energieleistung

 

Nimmt man die Energieeffizienz zum Maßstab, scheidet der offene Kamin aus. Denn bei diesem verschwindet der Großteil der Wärme einfach durch den Schornstein. Doch auch bei Ofenheizungen wie den Kaminöfen können 40 bis 85 Prozent der Wärme ins Freie gelangen.  Daher schwanken die Wirkungsgrade zwischen 15 und 60 Prozent. Diese beachtliche Spanne zeigt, wie wertvoll ausführliche Beratung im Fachhandel sein kann.

 

Das Optimum, das mit einer Holzfeuerung zu erreichen ist, bieten so genannte wasserführende Systeme mit Speicheranschluss mit Wirkungsgraden von über 90 Prozent. Bei solchen Lösungen kann das Feuer in einem Kachel- oder Kaminofen im Wohnbereich brennen und dort behagliche Wärme abgeben. Zugleich wird überschüssige Wärme in den Wasserkreislauf eingespeist und kann in einem Pufferspeicher im Keller gespeichert werden.

 

Sollte der Kachelofen dabei prozessgesteuert mit Hackschnitzeln versorgt werden und ist er zudem als Ergänzungsheizung für eine Solaranlage konzipiert, bleibt kaum ein Wunsch nach Effizienz und Umweltfreundlichkeit offen. Bei allem Automatismus gilt es jedoch darauf zu achten, dass die Anlage bei einem Stromausfall noch als herkömmlicher Kachelofen betrieben werden kann.

Wärmefunktion

Bei der Wärmeabgabe ist Kaminofen nicht gleich Kaminofen. So stehen Typen, die den größten Teil der Wärme in Form der als besonders behaglich empfundenen Strahlungswärme abgeben, effizienteren Bauarten gegenüber, die einen größeren Anteil der Wärme als Konvektionswärme abgeben. Diese so genannte Konvektionswärme, also die Umwälzung heißer Luft, ist gesundheitlich nicht optimal. Denn konvektiv erwärmte Luft ist trocken und kann die Schleimhäute reizen. Ofenheizungen sind in diesem Punkt grundsätzlich im Vorteil gegenüber Zentralheizungen, da immer ein großer Teil der Wärme direkt als Strahlung abgegeben wird. Wer hundertprozentige Strahlungswärme genießen möchte, muss sich jedoch an einem Lagerfeuer wärmen.

Die Schamottauskleidung lässt einen Ofen – auch nachdem das Feuer verloschen ist – Wärme abgeben. Dagegen heizt ein Ofen ohne Schamott schneller ein, da sofort der Wohnraum und nicht erst die Speichersteine erwärmt werden.

Rechtslage

Erste Voraussetzung für den gemütlichen Abend um den Kaminofen ist jedoch zunächst, dass die Kommune die Holzfeuerung überhaupt zulässt. Des Weiteren ist mit dem Schornsteinfeger zu klären, dass der richtige Schornstein vorhanden ist und die Vorschriften der Brandschutzverordnung eingehalten werden können. Eine ausreichende Tragkraft der Decke wird in der Regel gegeben sein.

 

Besonders im gut gedämmten Niedrigenergiehaus stellt sich zudem die Frage, ob die Heizleistung und der (geringe) Wärmebedarf harmonieren. Eine Faustregel hierzu lautet: Zehn bis 20 Watt Heizleistung sind pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche im Niedrigenergiehaus vorzusehen. Im weniger gut gedämmten Neubau ist es bereits das Doppelte und etwa 70 bis 120 Watt je Quadratmeter gilt es bei einem schlecht isolierten Altbau einzuplanen. Bei Niedrigenergiehäusern muss zudem eine ausreichende Zuführung an Verbrennungsluft gewährleistet sein, da sonst die Luft zum Atmen dünn werden kann.

 

Und noch etwas sollte jedem klar sein, bevor der Kaminofen gekauft wird: Wer ihn will, muss auch ja sagen zu einem gewissen Maß an Schmutz durch Holz und Asche und zum damit verbundenen Arbeitsaufwand.

Technische Aspekte

Soll die Zufriedenheit mit dem Kaminofen auch noch nach dem Kauf anhalten, sind auch einige technische Details zu klären. So können eine große Fülltür und ein voluminöser Brennraum (etwa vier Liter je Kilowatt Heizleistung) viel Stress beim Holzhacken ersparen, denn die Größe des Brennraums ist ein wichtiges Kriterium für den Wirkungsgrad des Ofens.

 

Rauchgas entweicht dem Holz, wenn es zirka 250 Grad erreicht hat, um dann mit über 1.000 Grad zu verbrennen. Hierzu ist viel Sauerstoff von Nöten. Aus diesem Grund entzündet sich das Holzgas nicht direkt an den Scheiten, sondern dort, wo in einiger Entfernung vom ausgasenden Holzstapel genügend Sauerstoff vorhanden ist. Ein noch so großer Brennraum ist dann zu klein, wenn er randvoll gestapelt wird. Es gilt die Faustregel, dass das Holzgas gut zwei Sekunden in der Brennkammer verwirbelt werden soll, bevor es sie verlässt. Energetisch unsinnig ist es, wenn erst im Kamin die Verbrennung richtig in Gang kommt. Die ganze Wärme ginge damit flöten.

Grundsätzlich sollten nur Öfen mit Typenschild erstanden werden, das Auskunft gibt über Nennwärmeleistung, Typ und DIN-Register-Nummer. Beim Kauf ist auch zu prüfen, ob sich die Teile, die beim brennenden Ofen angefasst werden müssen – also die Ofentür oder die Regelung der Luftzufuhr – nicht zu sehr erhitzen. Bauteile, die hohem Verschleiß unterliegen, sollten einfach zu beschaffen sein beziehungsweise aus korrosionsbeständigem Material bestehen und einigermaßen leicht auszuwechseln sein.



Bild: Stilkamine Marmor
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