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Waschmittel

Kleidung ist heute Ausdruck von Mode und Lebensart. Es ist wichtig, zu jeder Zeit das richtige und einwandfreie Kleidungsstück zu tragen. Daher hat es sich eingebürgert, nach jedem Tragen die Kleidung zu waschen, auch wenn das Kleidungsstück nur gering oder gar nicht verschmutzt ist. Durch den Einsatz der Waschmaschine ist der damit verbundene Arbeitsaufwand stark verringert worden. Da häufiger gewaschen wird, wurde der Verbrauch an Waschmitteln aber immer höher. Aus diesem Grund ist es wichtig, Waschmittel zu entwickeln, die das Wasser und die Kläranlagen nicht zu sehr belasten und auch die Haut durch Waschmittelrückstände nicht irritieren.

Durch Waschmittel werden organische Verschmutzungen, die wasserunlöslich sind (Eiweiße, Fette, Obst- und Teeflecken...) beseitigt. Das erledigten früher Seifen, heute sind es meistens Tenside.

Waschmittel werden pulverförmig und flüssig angeboten. Es gibt sie als Kompaktwaschmittel und im „Baukastensystem“. Die flüssigen Waschmittel enthalten kaum Stellmittel, dafür aber Alkohole. Kompaktwaschmittel kommen schlichtweg mit weniger Substanz aus und belasten daher die Kläranlagen nicht ganz so stark. Baukastensysteme bestehen aus einem Basiswaschmittel, das bei Bedarf mit verschiedenen Zusätzen versehen werden kann, die auch einzeln gekauft werden. Der große Vorteil der Baukastensysteme ist, dass nur tatsächlich benötigte Substanzen zum Einsatz kommen.

Außer den tensidhaltigen Produkten werden im alternativen Fachhandel Waschmittel auf Seifenbasis angeboten. Seifen haben den Vorteil, dass sie zu 100% biologisch abbaubar sind. Bei sehr hartem Wasser müssen sie mit einem Enthärter versetzt werden, da sie sonst als Kalkseife ausflocken, die Waschleistung verringern und u. U. die Wäsche beschädigt wird.

 

Die verschiedenen Tenside und Seifen

Alkylbenzolsulfonat ist heute das meistverwendete Tensid, da es in den Kläranlagen das günstigste Verhalten zeigt (90% abbaubar in CO2, Wasser und Biomasse). Rückstände von Alkylbenzolsulfonat in der Kleidung können Hautprobleme und Allergien verursachen.

Niotenside= nichtionische Tenside sind für Allergiker besonders geeignet. Sie sind in ihrer Waschleistung zwar etwas schlechter als die anderen Tenside, aber sie werden völlig aus den Fasern herausgespült. Es verbleiben keine Waschmittelrückstände in der Kleidung und so gelangen auch keine auf die Haut.

 

Reine Seife bildet mit Calcium aus dem Wasser Kalkseife und flockt aus, die Waschleistung wird verringert und die Wäsche durch die Kalkseife unansehnlich. Außerdem ist Kalkseife stark alkalisch und kann feine Stoffe schädigen. Wird mit reiner Seife gewaschen, muss ein Wasserenthärter zugesetzt werden. Seife ist hautfreundlich und verursacht keine allergischen Reaktionen.

Seifenflocken: wer mit Seifenflocken oder Olivenseife wäscht, braucht einen Zusatz, der das Ausflocken von Kalkseife verhindert, die den Erfolg des Waschvorganges beeinträchtigt. Wen der Laugengeruch der gewaschenen Wäsche stört, kann dem letzten Waschgang ein ätherisches Öl zusetzen. Auch hier sind keine gesundheitlichen Probleme zu erwarten.

 

Bleichmittel

Bestimmte Flecken reagieren nicht auf Tenside, so etwa Farbstoffe aus Obst (rote und blaue Anthocyanfarbstoffe), Gerbstoffe aus Wein und Tee, Huminsäuren aus Wein, Tee, Kaffee, Kakao, sowie Gemüse- und Blutfarbstoffe. Diese Substanzen müssen oxidiert werden, um ihre Farbigkeit zu verlieren. Das wird mit Bleichmitteln erreicht. Sie werden heute nicht mehr automatisch allen Waschmitteln zugesetzt, sondern finden sich vor allem in Vollwaschmitteln. Für die normal verschmutzte Wäsche reicht meistens schon ein Feinwaschmittel, in dem keine Bleichmittel verwendet werden. Für einzelne Flecken sollte man lieber ein Fleckenmittel verwenden, die Textilien gesondert behandeln und dann normal mitwaschen. Heute wird fast ausschließlich das Sauerstoff- Bleichverfahren angewendet, die Chlorbleiche ist eher die Ausnahme und soll hier nur kurz erwähnt werden.

Chlorbleiche arbeitet mit dem bedenklichen Stoff Chlor , der –falsch angewendet - die Wäsche verderben kann (es entstehen weiße Streifen und Flecken auf dem Stoff) und auf der Haut zu Reizungen und allergischen Reaktionen führen kann.

Sauerstoffbleiche: hier werden Perborat e und Percarbonate eingesetzt. Damit sie wirksam arbeiten können, müssen weitere Substanzen zugesetzt werden, die teilweise bedenklich sind.

Perborat ist erst ab 60°C wirksam, bei niedrigeren Temperaturen muss ein Bleichaktivator (meist TAED) zugegeben werden, um die oxidative Wirkung zu erreichen.

Die zur Bleiche eingesetzten Peroxo- Verbindungen sind relativ instabil und auch durch Schwermetalle leicht zersetzbar, dazu reichen schon Spuren von Fe, Cu, Mn. Die Reinigungskraft geht verloren und es können wäscheschädigende Verbindungen entstehen. Daher werden zusätzlich Bleichstabilisatoren (EDTA, Phosphonate) eingesetzt. Wünschenswert wäre ein Stabilisator wie z.B. Magnesiumsilicat, der wesentlich unbedenklicher ist.

 

Gerüststoffe

EDTA und NTA können Schwermetalle lösen und in den Vorfluter transportieren, d.h. erhöhte Schwermetallbelastung der Umwelt.

NTA kann das Erbgut verändern, zu EDTA gibt es keine Angaben, es wird zumindest als bedenklich eingestuft.

Natriumcitrat ist ein völlig problemloser Gerüststoff.

Zeolithe sind wasserunlöslich und führen zu einer Erhöhung der Klärschlammmenge.

Zeolith A wird häufig mit Polycarboxylaten und Phosphonaten vermischt, es ist aber ein recht unproblematischer Stoff und wird auch in alternativen Waschmitteln eingesetzt.

Polycarboxylate sind ein Gemisch aus Acrylsäure und (meist) Maleinsäure. Sie sind sehr gering giftig für Warmblüter, auch bei Wasserorganismen haben sie eine sehr geringe Toxizität. Polycarboxylate sind biologisch schwer abbaubar, daher fallen sehr hohe Mengen von P. im Klärschlamm an, die z.T. auf die Felder aufgebracht werden. Es sind bisher keine Langzeitaussagen möglich.

Phosphonate sind Phosphororganische Komplexbildner. Sie sind schlecht biologisch abbaubar, aber gut abbaubar durch Licht (physikalischer Abbau).Dabei entstehen unerwünschte Phosphate. Bei 3- stufiger Reinigung in der Kläranlage wird Phosphat vollständig abgebaut, es kommt nicht zu einer Resteinleitung in Gewässer. Werden Phosphonate zusammen mit Schwermetallen in der Kläranlage abgebaut, so kann der dritte Schritt des Abbaus behindert werden. Es erfolgt eine Einleitung in die Gewässer.

Der Einsatz von Phosphonaten ist also zumindest sehr schwierig und die Wirkweise von vielen Faktoren abhängig.

Außer den Grundbausteinen können Waschmittel Duftstoffe , Enzyme , optische Aufheller enthalten.

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